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Moderne Ernährung

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Die moderne Ernährung macht müde, „sauer“ und krank

Das Grundproblem unserer modernen Kost ist, dass sie zuviel einfache Kohlenhydrate, ungesunde Fette und Eiweiße enthält, also insgesamt eine zu hohe Energiedichte aufweist. Einfache Kohlenhydrate, wie Saccharose oder Weißmehl, werden sehr schnell in Glukose umgewandelt, welche in der Zelle zur Energiegewinnung verbrannt werden sollte. Allerdings kann der Zellstoffwechsel, insbesondere der Citratzyklus, die schnell auftretenden Glukosespitzen nicht verarbeiten. Dagegen sind komplexe Kohlenhydrate, die langsam zu Glukose umgebaut werden, ideale Energielieferanten, da sie gleichmäßig Energie liefern und nicht belasten. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass wesentlich wichtiger als der heutzutage oft zitierte glykämische Index die glykämische Last ist, denn allein die Menge macht das Gift. Während ein Stückchen Schokolade das Leben bereichert, belastet die Tafel den Zellstoffwechsel. Jede Einseitigkeit in Ernährungsfragen schadet mehr als sie nutzt, da sie nicht das Zusammenspiel der natürlichen Stoffwechselgleichgewichte berücksichtigt.

Kommt eine hohe glykämische Last zusammen mit Proteinreichtum (z.B. Fast Food), wird der Citratzyklus nicht nur überlastet, sondern auch noch durch Ammoniak (aus im Dickdarm abgebauten Eiweiß) zusätzlich blockiert. Eine zahnlose Kreissäge kann keinen Brennstoff aufbereiten. Statt in der Zelle ordentlich verbrannt zu werden, häuft sich Glukose dort an und wird zu organischen Säuren vergärt. Der Gärungsprozess liefert jedoch nur 1/18-tel der Energie, die bei der oxidativen Verbrennung in den Mitochondrien freigesetzt wird. Ist es da ein Wunder, dass man sich trotz kalorienreicher Nahrung energielos fühlen kann und sich immer wieder nach dem nächsten Zuckerschub sehnt?

Auf Dauer entwickeln die Zellen als Schutz vor der Zuckerflut eine Insulinresistenz, wie sie im Vorfeld von Diabetes Mellitus immer auftritt. Der Zucker, vor dem sich die Zelle schützt, staut sich zurück bis ins Blut und führt zu hohen Blutzuckerwerten. Altersdiabetes ist nachweislich eine Leistungsschwäche der Mitochondrien, die sich bei chronischer Überlastung besonders bemerkbar macht.

Ähnlich verhält es sich mit den Fetten, die ebenfalls nur über den Citratcylus zur Verbrennung aufbereitet werden können. Lähmen wir unsere „Kreissäge“ durch ein krankes, basisches Darmmilieu und übermäßige Kost, brauchen wir uns über Fettleber und Fettpolster nicht zu wundern. Auf drastische und anschauliche Weise wurden die Folgen von Fehlernährung in dem Film „super size me“, der 2004 an das Ernährungsbewusstsein der Zuschauer appellierte, dargestellt: Ein kerngesunder, junger Mann ernährte sich einen Monat lang ausschließlich von fast-food und ruinierte sich dadurch nicht nur die Linie, sondern innerhalb kürzester Zeit seine Leber! Die Leber ist auch das zentrale Organ des Cholesterinstoffwechsels.

Doch die Fehlernährung auf Kosten der Leber rächt sich, denn eine überlastete Leber macht trotz oder gerade wegen der vielen Kalorien müde und energielos. Ein bekanntes Beispiel für den Zusammenhang zwischen der Leber und dem Energiehaushalt ist der typische „Kater“ nach einem Alkoholexzess: Hier ist die Leber mit dem Entgiften des Alkohols beschäftigt und hat für den Energiestoffwechsel weniger Kapazitäten frei. Ein Ammoniaküberschuss durch zu viel Eiweiß und ein krankes Darmmilieu machen ebenfalls müde, weil die energieliefernde Zellatmung blockiert wird. Unter diesem Problem leiden viele Burn-out- und Migränepatienten – ihre Energiekraftwerke, die Mitochondrien, sind überlastet und letztlich ausgebrannt: Burn out!

In der Wissenschaft reift immer mehr die Erkenntnis, dass jede Fehlfunktion dieser Zellkraftwerke zu einem Energiemangel in den Zellen führt, den die Zellen durch vermehrtes Wachstum auszugleichen versuchen. Dies spielt eine zentrale, ursächliche Rolle bei den Zivilisationsphänomenen metabolisches Syndrom, Diabetes, Arteriosklerose sowie Krebserkrankungen.

Bei der Entwicklung von Übergewicht, metabolischem Syndrom und Altersdiabetes spielt auch unser Gehirn eine entscheidende Rolle. Ammoniak stört massiv die zelluläre Energiegewinnung im Gehirn. Wird es nicht ausreichend mit Energie versorgt, sendet es das Signal zur Nahrungsaufnahme aus. Dabei ist es dem Gehirn egal, wie viele Kalorien bereits gegessen wurden und wie dick der dazugehörige Mensch ist. Das Grundproblem von gestörtem Energiehaushalt und Gewichtsproblemen liegt also darin, dass nur ein Bruchteil der gegessenen Kalorien als Stoffwechselenergie dem Gehirn, das letztendlich unsere Nahrungsaufnahme steuert, tatsächlich zur Verfügung steht!

Besondere Säurebildner

Alkohol

Dass Alkohol die Leber belastet, ist den meisten bekannt. Der „Kater“ und das Müdigkeitsgefühl nach einem Alkoholexzess ist die Folge davon, dass unser Energiezentrum, die Leber, mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt ist – ein Prozess, bei dem zudem viele Säuren freigesetzt werden!

Rauchen

Nikotin verschlechtert die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung des Körpers. Durch den Sauerstoffmangel wird die vollständige Verbrennung von Nährstoffen erschwert und Säuren häufen sich an.

Und zur Entspannung einen Kaffee …

In Frankreich und Italien gibt es sinnvollerweise zu jeder Tasse Kaffee frisches Wasser als Ausgleich! Wer auf Kaffeegenuss nicht verzichten möchte und gleichzeitig etwas für seinen Darm tun möchte, für den gibt es eine gesunde Alternative: Chi-Cafe ist ein pflanzliches Kaffeepulver mit schonendem Arabica-Kaffee, Guarana, Reishi-Pilz, Ginseng und 70% präbiotischen Ballaststoffen aus der Akazienfaser. Der besondere Kaffee schmeckt nicht nur lecker, sondern ist bestens verträglich, belebt anhaltend und fördert die gesunde Darmflora.

Süßes macht sauer!

Säuren entstehen durch die Verstoffwechselung von Nahrungsmitteln: So wirkt sauer, was süß ist (Zucker, weißes Mehl). Wenn das Zuckerangebot die Sauerstoffversorgung der Zelle übersteigt, entsteht beim Abbau des Zuckers Milchsäure. Vorsicht auch bei Limonaden und Cola, denn sie enthalten Phosphorsäure.

Tierisches Eiweiß, Harnsäure und Gicht

Die „artgemäße Ernährung des Menschen“ ist nach allgemeiner ernährungswissenschaftlicher Ansicht (vgl. Elmadfa/Leitzmann, Ernährung des Menschen) „eine gemischte, jedoch stark überwiegend pflanzliche Kost“. Dies zeigt sich u. a. an der Anatomie des Gebisses, der Enzymausstattung (z. B. keine eigene Vitamin-C-Synthese wie bei Pflanzenfressern, schlechter Harnsäureabbau), der Darmlänge und der Entwicklungsgeschichte. Früher war Gicht eine Seltenheit. Durch eine Umstellung der Ernährung wäre Gicht leicht zu vermeiden. Tierisches Eiweiß gehört zu den stärksten Säurebildnern und durch die Ammoniakbildung zur wichtigsten Ursache der Stoffwechselbelastung. Der Verzehr von Fleisch und Wurst hat sich im letzten Jahrhundert von ca. 30 kg auf ca. 100 kg pro Kopf und Jahr erhöht.

Warum Kater viel schlafen und Pferde viel leisten!

Pferde nehmen über die Nahrung nicht nur viel weniger Ammoniak auf, sie scheiden über ihren sauren Stuhl auch viel mehr aus, was für den stechenden Geruch im Pferdestall sorgt. Die Pferdeleber steht voll für den Energiehaushalt zur Verfügung. Die Leber des armen Katers leidet dagegen massiv unter dem „Ammoniakkater“, was ihn wohl chronisch etwas missmutig und müde stimmt. Im Tierreich kann ausdauernde körperliche Leistung nur von Pflanzenfressern wie z. B. Pferden, Ochsen oder Elefanten erbracht werden. Fleischfresser haben zur Reduktion der Ammoniak- und Leichengiftaufnahme einen extra kurzen Darm und eine besondere Enzymausstattung. Dennoch haben sie nur für kurze Spitzenleistungen Kraft, dann ermüden sie schnell. Während eine Katze und andere reine Fleischfresser einen Großteil ihres Lebens mit Schlafen verbringen, was typisch für eine hohe Ammoniakbelastung von Leber und Blut ist, können Pflanzenfresser, wie Pferde, Elefanten oder Ochsen, deren Nahrung den Stoffwechsel viel weniger belastet, hohe Dauerleistungen erbringen.

Man kann sich leicht vorstellen, welche Konsequenzen eine fleischreiche Kost für den überwiegenden Pflanzenesser Mensch hat. Die enorme Zunahme der Dickdarmkarzinome und anderer Tumore sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit epidemiologisch belegtem Zusammenhang zum Ausmaß des Fleischkonsums ist nur eine davon, chronischer Energiemangel wohl eine andere. Der Mensch war in der Entwicklungsgeschichte mehr Sammler als Jäger: Knollen, Blätter und Beeren waren die Alltagskost – ein erlegtes Tier eher die Ausnahmemahlzeit. Der Steinzeitmensch hat sich nicht von Kotelett und Sahne aus dem Supermarkt ernährt, sondern mußte für sein seltenes Stück Fleisch hart kämpfen und sehr viel laufen.

Bereits zu Beginn der achtziger Jahre wurden in Deutschland drei große Vegetarierstudien von der Universität Gießen, dem Krebsforschungszentrum Heidelberg und vom Bundesgesundheitsamt Berlin unabhängig voneinander durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Studien sind: günstigere Werte in Bezug auf Blutdruck, Körpergewicht und Krankheitshäufigkeit, eine höhere Lebenserwartung und eine geringere Anfälligkeit gegen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aus der Heidelberger Studie gingen eine um 50% niedrigere Todesrate durch Schlaganfall und Herzinfarkt, 50% weniger bösartige Tumore bei Männern und 25% weniger bösartige Tumore bei Frauen sowie das seltenere Auftreten von Angina pectoris und Durchblutungsstörungen bei Vegetariern hervor. Auch umgekehrt hat sich bei Brustkrebs und Prostatakarzinomen in zahlreichen Studien gezeigt, dass das Erkrankungsrisiko mit dem Fleischkonsum deutlich steigt – im Schnitt ca. 60-90%.

Zusammenfassend lässt sich aus diesen Studien ableiten, dass keine Mangelerscheinungen festgestellt worden sind, der allgemeine Gesundheitszustand überdurchschnittlich gut ist und die vegetarische Ernährung als geeignet und empfehlenswert bezeichnet werden kann. Die DKFZ-Studie mit ca. 2000 Teilnehmern läuft noch immer weiter – mit unverändertem Ergebnis.

Pflanzliches Eiweiß zeichnet sich übrigens durch einen besonderen gesundheitlichen Wert aus. Hülsenfrüchte haben im Schnitt bei gleichem Proteingehalt ca. 50 % mehr als, Nüsse etwa doppelt soviel Arginin und Aspartat wie Rind- oder Schweinefleisch. Diese beiden Aminosäuren unterstützen die Ammoniakentgiftung. Aspartat und Arginin sind ebenfalls wichtig für das Immunsystem und die Durchblutung und damit auch für die Liebe!

Interessant ist auch, dass die grönländischen Inuit, die vor zehntausenden von Jahren aus Asien einwanderten und sich gezwungenermaßen sehr reichlich von „gesundem“ Fisch ernähren, gar nicht so gesund sind, wie man glaubt. So liegt auch heute ihre Lebenserwartung um 20 Jahre unter der ihrer Vorfahren in den entwickelten Staaten Asiens mit pflanzenreicher Kost (Gesamtbevölkerung Japan 81 Jahre, Singapur 82 Jahre). Nach dem 2. Weltkrieg hatten die Inuit sogar nur eine Lebenserwartung von 32 Jahren!

Eiweißmast bei Krebs versus Vollwertkost

Nachdem der Nobelpreisträger Otto Warburg jahrzehntelang belächelt wurde, kann der Warburg-Effekt der aeroben Glykolyse in Tumorzellen inzwischen als wissenschaftlich gesichert gelten. Je bösartiger Tumorzellen sind, desto weniger nutzen sie vorhandenen Sauerstoff zur Energiegewinnung und desto mehr vergären sie Glukose und Proteine zu Milchsäure. Heute ist wissenschaftlich nachgewiesen: Je ausgeprägter diese Milchsäureproduktion, desto bösartiger der Tumor und schlechter die Prognose. Den Abbau der Milchsäure des Tumors durch eine nachhaltige Entsäuerung zu unterstützen, ist eine zentrale Aufgabe der Krebsbehandlung, denn die Krebszellen schützen sich durch die Milchsäurebildung erfolgreich vor dem Immunsystem und vor Strahlen- und Chemotherapie. Die Wiederherstellung der Säure-Basen-Balance kommt also der Wirksamkeit konventioneller, schulmedizinischer Therapien zugute.

Übrigens ist nach Warburgs Forschungen nicht die Glukoseüberlastung, sondern eine häufig wiederholte Unterversorgung der Zelle mit Sauerstoff die Ursache dafür, dass normale Zellen epigenetisch zu Krebszellen „mutieren“, indem sie Stammzelleigenschaften wieder aktivieren. Wer also viel lacht und läuft, kann sich auch einmal eine Praline gönnen. Zwar lieben Tumorzellen Zucker, können aber auch ohne direkte Glukosezufuhr durchaus glücklich weiterleben. Denn Krebszellen vergären nicht nur Glukose zu Laktat, sondern bauen auch in großen Mengen den Eiweißbaustein Glutamin zu Ammoniak und Milchsäure (Glutaminolyse) ab. Auch andere überschüssige Proteine werden im Stoffwechsel unter Energieaufwand und Ammoniakbelastung zu Glukose umgebaut.

Eine Vielzahl von Studien zeigt, dass Tumorzellen viel besser Glukose aufnehmen können als normale Zellen und ihre halbmaximale Aufnahmekapazität schon im sehr niedrigen Glukosebereich um und unter 18 mg/dl erreichen. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass eine radikale Glukoseabsenkung über die Ernährung nicht ausreicht, um die Glukoseversorgung von Krebszellen zu gefährden.

Mit anderen Worten: Eine radikale Ernährungsumstellung auf Eiweiß und Fett hungert auf Dauer weniger den Tumor als den Patienten aus, senkt die Lebensqualität und Stimmung (verminderte Serotoninproduktion) und führt nur zu neuen Problemen im Stoffwechsel. Denn der Kohlenhydratentzug führt häufig zu Heißhunger- und unkontrollierten Essattacken, bei denen wahllos besonders einfache Kohlenhydrate konsumiert werden, die zu hohen Blutzuckerspitzen führen und damit eine regelrechte Tumormast darstellen. Diese maßlose Kompensation und nicht die bewusst genossene Praline füttert den Tumor!

Bei sehr eiweißreicher Kost wird die hohe Laktatbelastung um die noch gefährlichere Ammoniakbelastung erweitert. Der Leberstoffwechsel von Krebskranken ist bereits oft durch den Abbau der Milchsäure und anderer toxischer Stoffwechselprodukte des Tumors überfordert (vgl. Fatigue bei Krebskranken).

Die Vollwertkost, die auf große Ernährungsforscher wie Prof. Kollath, Pfarrer Kneipp, Dr. Bircher-Benner, Prof. Leitzmann oder Dr. Bruker zurückgeht, ist heute so richtig und wichtig wie nie zuvor. Nach Prof. Leitzmann sollten bei Krebs 15% der Energiezufuhr aus Eiweiß (ca. 75 g, vorzugsweise aus laktovegetabiler Quelle und Fisch, Tipp: Eiweiß-Leinöl-Komplex nach Budwig), ca. 25-30% aus Fett (ca. 70-80 g, vorzugsweise gesunde Omega-3-Fettsäuren aus frischem Leinöl, Hanf, Raps oder Fisch und Olivenöl) und 55-60% (275-300 g) aus langsam verwertbaren Kohlenhydraten (reichlich Gemüse, Obst, Ballaststoffe, Hafer, Vollkornprodukte) bestehen. Gemüse und Obst sind die Basis jeder gesunden Ernährung. Es sind immer die Übertreibungen, die schaden und den Stoffwechsel überlasten.

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